10. April 2024
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In der Sicherungsphase einer Unterrichtsstunde sollen die Schülerinnen und Schüler die gelernten Inhalte und ihren Lernprozess festigen, dokumentieren und vertiefen. Als eine spannende und zeitgemäße Methode bieten sich dazu von Schülerinnen und Schülern erstellte Videos an.

Die Ergebnissicherung steht am Ende einer Unterrichtseinheit und ist ein zentrales Element jedes Unterrichts. Durch Videos als Methode zur Ergebnissicherung lässt sich der Lernprozess der Schülerinnen und Schüler dokumentieren und das Gelernte für spätere Zeitpunkte zusammenfassen und archivieren. Für manche Schülerinnen und Schüler kann die Dokumentation per Video eine zusätzliche Hürde darstellen – für viele jedoch wirken das Format und die damit verbundenen Möglichkeiten motivierend.

Ängste nehmen, Freiheit geben

Wichtig sind in jedem Fall eine gute Vorbereitung, Einordnung und Anleitung. Es müssen beispielsweise nicht alle Schülerinnen und Schüler, die an einem Video mitwirken, auch vor der Kamera stehen. Genauso wichtig ist ein gutes Script, eine kreative Story, gut recherchierte und zusammengefasste Inhalte etc. So lassen sich schon viele Ängste, die beim Wort „Video“ vielleicht aufkommen, abfedern.

Abgesehen davon gilt: Freiheit ist Trumpf. Denn selbst erstellte Videos bieten den Lernenden die Möglichkeit,

  • ihr erlerntes Fachwissen individuell und kreativ zusammenzufassen und
  • sich so vertieft und mit eigenen Blickwinkeln mit den Lerninhalten auseinanderzusetzen.

Noch ein Vorurteil: Videos sind aufwändig und vielleicht sogar teuer. Das stimmt längst nicht mehr. Um Videos als Ergebnissicherung erstellen zu können, ist keine teure Ausrüstung notwendig. Mit Smartphones oder Tablets lassen sich inzwischen qualitativ hochwertige Videos erstellen. Viele Editierfunktionen sind in den mobilen Endgeräten bereits vorinstalliert – und viele Schülerinnen und Schüler sind mit diesen Funktionen bestens vertraut.

Wenn es in der Schule die Ausstattung und Kompetenz für weitergehende Medienbearbeitung gibt – umso besser. Das ist aber keinesfalls Voraussetzung für den Einsatz von Videos zur Ergebnissicherung. Voraussetzungen sind lediglich Freude am Ausprobieren, Lust auf Neues und Freiheit für Kreativität.

Beispiel: econo=me-Wettbewerb

Als Beispiele für Erwartungshorizonte und die verschiedenen Herangehensweisen könnt ihr euch die Beiträge des econo=me Wettbewerbs „Wirtschaft und Finanzen“ für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen I und II ansehen (und künftig natürlich gerne auch mitmachen!).

Beispielvideo 1: „In welcher Wirtschaftswelt wollen wir leben?“

In der Wettbewerbsrunde 2021/22 zum Thema „In welcher Wirtschaftswelt wollen wir leben?“ haben die Teilnehmenden der Sekundarstufe II folgende Arbeitsaufträge bearbeitet:

  • Gehen Sie davon aus, dass wir auch zukünftig in einem marktwirtschaftlich organisierten System leben werden.
  • Überprüfen Sie, welche Probleme derzeit Ihrer Meinung nach nicht ausreichend von der Sozialen Marktwirtschaft geregelt werden und welche Rückbesinnung oder Änderungen dafür notwendig wären.
  • Setzen Sie sich dabei auch kritisch mit der Frage auseinander, inwieweit rein nationale Regeln für das Wirtschaftsgeschehen geeignet sind.

Als möglichen Erwartungshorizont möchten wir euch den Gewinnerbeitrag der 11. Klasse der Jacob Grimm Schule empfehlen:

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Beispielvideo 2: „Ursachen und Folgen von Inflation“

Zum Thema Inflation haben die Schülerinnen und Schüler Sekundarstufe I folgende Arbeitsaufträge bearbeitet:

Wenn die Preise für lange Zeit steigen, sprechen wir von einer anhaltenden Inflation. Diese Inflation wirkt sich stark auf unseren Alltag aus. Nehmt an, dass die Preise für viele Sachgüter und Dienstleistungen seit mehr als einem Jahr stark steigen und ein Ende des Preisanstiegs nicht in Sicht ist. Betrachtet nun einen Haushalt, zum Beispiel eine vierköpfige Familie, mit einem durchschnittlichen Einkommen:

  • Beschreibt Ursachen der anhaltenden Inflation und die Folgen für diese Familie. Untersucht, welche Probleme und Herausforderungen durch die Inflation für die Familie und ihre einzelnen Mitglieder entstehen (können).
  • Entwickelt realistische Szenarien, wie die Familie auf die Inflation reagieren kann bzw. sollte.

Diesen Beitrag haben die Schülerinnen und Schüler der achten Jahrgangsstufe (Sekundarstufe I) des Herbartgymnasiums Oldenburg als Ergebnis eingereicht:

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Alle Videos zu den vergangen Wettbewerbsthemen stehen unter https://econo-me.de/rueckblick/  Die Themen des Wettbewerbs in den vergangenen Jahren waren:

2022/23 Inflation
2021/22 In welcher Wirtschaftswelt wollen wir leben? (Wirtschaftsordnungen, Soziale Marktwirtschaft)
2020/21 Alles hängt zusammen – aber wie!? (Lieferketten, Globalisierung, Handelsströme)
2019/20 Warum brauchen wir Unternehmen?
2018/19 Was ist unser Geld wert?
2017/18 Abschaffung des Bargelds
2016/17 Vom Sinn und Unsinn des Sparens
2015/16 Eine Welt ohne Geld?!

Auf der econo-me-Rechercheseite findet ihr außerdem Arbeitsblätter, Unterrichtssequenzen und weitere Materialien zum aktuellen Wettbewerbsthema „Arbeit der Zukunft“. Zu diesem Thema gibt es übrigens auf unserem Blog auch einen spannenden Podcast – und damit neben Video ein weiteres Format, das sich gut dazu eignet, den Unterricht abwechslungsreich und motivierend zu gestalten:

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